Der Begriff Frankophonie (oft auch Francophonie) ist auf zwei Bedeutungsebenen zu verstehen: Einerseits wird als Frankophonie die Gesamtheit der französischsprachigen (frankophonen) Territorien, also der französische Sprachraum bezeichnet. Zu diesem Sprachraum zählen mindestens solche Territorien, in denen Französisch offizielle Sprache ist (32 Staaten), sowie Territorien, in denen Französisch Muttersprache der Bevölkerungsmehrheit ist.
Andererseits wird auch die Organisation internationale de la Francophonie (OIF; auf Deutsch ‚Internationale Organisation der Französischsprachigkeit‘), der 57 Mitgliedstaaten angehören, oft als die Frankophonie bezeichnet. Unterschieden wird im Französischen durch die Groß- bzw. Kleinschreibung. Der Sprachraum wird als la francophonie (mit kleinem f) bezeichnet, die Organisation als la Francophonie (mit großem F).
Die OIF schließt neben Frankreich unter anderem auch zahlreiche ehemalige französische Kolonien ein, die heute noch mehr oder weniger kulturellen, sprachlichen und jedenfalls politischen Kontakt zur ehemaligen Kolonialmacht pflegen und/oder in denen Frankreich im Krisenfall als Schutz- und Ordnungsmacht auftritt. Die OIF wird daher auch als französisches Pendant des britischen Commonwealth gesehen.[1] Spätestens mit der Aufnahme von Staaten wie Moldau und Bulgarien, die weder historisch noch sprachlich-kulturell einen unmittelbaren Bezug zu Frankreich haben, zeigt diese Organisation ihren geopolitischen Charakter.
In den insgesamt 88 OIF-Mitgliedsterritorien und den 26 Territorien mit OIF-Beobachterstatus lebten 2018 etwa 300 Millionen Französischsprecher (einschließlich Nicht-Muttersprachler). Generalsekretärin der OIF ist die ruandische Politikerin Louise Mushikiwabo.[2]